Eines der angenehmen Projekte während des COVID-Semesters an der FH JOANNEUM war das Kunstprojekt.
PROTECT beschreibt die Diskrepanz zwischen der tatsächlichen und der scheinbaren Schutzwirkung.
Robuste Arbeitskleidung in leuchtenden Farben schützt zuverlässig vor Staub, Schmutz und Verletzungen. Vor einer Ansteckung von COVID-19 hat sie ganz offensichtlich keine Wirkung und die Bevölkerung wird angehalten, einen Mund- und Nasenschutz zu tragen.
Dabei ist „Schutz“ ein relativ filigraner Begriff. Auch in Arbeitskleidung kann man sich verletzen. Auch mit einer Mundschutzmaske können Viren in die Atemwege gelangen. Werden wir ausreichend geschützt? Oder geht es dabei nur um das Gefühl von Sicherheit?
Protect hinterfragt die Situation in der Baubranche im Frühjahr 2020. Mitte März wurde aufgrund der Ausbreitung von COVID-19 von der Regierung Schutzmaßnahmen eingeleitet, die die Wirtschaft beinahe zum Stillstand gebracht haben. Systemrelevante Dienste wie der Lebensmittelhandel, Müllabfuhr, Apotheken und Ämter blieben unter bestimmten Sicherheitsvorkehrungen geöffnet. Anders sah es auf den Baustellen aus. Arbeiter wurden in vielen Fällen dem Risiko einer Ansteckung ausgesetzt, da anfangs aus wirtschaftlichen Gründen auf einen ausreichenden Schutz vor Ansteckung verzichtet wurde. Je nach Tätigkeit mussten mehrere Personen auf engsten Raum arbeiten und schlafen. Das führte unter anderem Anfang Juli 2020 bei einer Grazer Baufirma zu einer rasanten Ausbreitung des Virus.
Die Arbeit mit den Seitenmaßen von 100x100cm stellt die österreichische Bevölkerung dar. Die drei Nägel an der rechten oberen Ecke repräsentieren die Corona Statistik – bestätigte Fälle, genesene Patienten und Tote.